Die “Neuen” an Bord von TUIfly – Der Flugbegleiter-Prüfungstag

Freitag, 19. April 2013, morgens 8:15 Uhr. Alle Grundkurs-Teilnehmer der aktuellen achtwöchigen Flugbegleiter-Ausbildung treffen im TUIfly Trainingscenter in Langenhagen ein. Um 8:30 Uhr geht’s los mit dem praktischen Prüfungstag.

Jetzt kommt es drauf an, das gesamte erlernte Wissen der letzten Wochen auf den Punkt abzurufen und die anstehenden Prüfungen zu bestehen – sonst war‘s das mit dem Traumjob Flugbegleiter. Für die Mädels und Jungs wird es heute ein harter Tag: Erst Tür- und Kommandotraining inklusive Evakuierung, dann gilt es verschiedene Brandszenarien draußen und auf einer Flugzeugattrappe zu bestehen. Nach der Mittagspause geht es noch ins Schwimmbad zum „Sea Survival Training“. Hört sich aufregend an? Ist es auch! Zu allem Überfluss mute ich den Kolleginnen und Kollegen noch mehr zu, da ich heute ein Fernsehteam zu dem Ausbildungskurs eingeladen habe. Die Armen! Aber naja, da müssen sie jetzt durch! Natürlich haben wir alle vorher gefragt und keiner hatte etwas dagegen. Es haben sich sogar zwei Teilnehmer bereit erklärt, ein paar O-Töne in die Kamera abzugeben. Hut ab und auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank für den Spitzen-Support.

Nun zurück zum Thema: Beim Tür- und Kommandotraining wird der Ernstfall geprobt. In 90 Sekunden muss jeder Flugzeugtyp evakuiert sein. Da muss jedes Kommando sitzen. Der Evakuierungsbefehl kommt aus dem Cockpit und dann geht es los: „Notfall! Gurte los! Alles liegen lassen! Raus! Raus! Raus! Emergency! Belts off! Leave everything! Get out! Get out! Get out!“ Geordnet drängen die anderen Teilnehmer zur Notfallrutsche und raus aus dem Flieger. Im Ernstfall ist keine Zeit für Höflichkeiten. Geprüft wird jeweils ein Teilnehmer, die anderen spielen die Passagiere. Im Anschluss geht es noch heiß her: Zuerst wird in einem Spezialverschlag außerhalb des Gebäudes mit Gas eine ca. 1,5 Meter hohe Flamme entzündet und mit einem Feuerlöscher gelöscht. Zurück in der Flugzeugattrappe wird in der nächsten Übung ein Schwelbrand in einem der Öfen, einem Gepäckfach oder auf der Bordtoilette simuliert. Alle angehenden Flugbegleiter müssen im künstlich erzeugten Nebel die Ursache lokalisieren und sofort Gegenmaßnahmen einleiten: Cockpit informieren, Brandschutzhauben aufsetzen und den Brand bekämpfen. Das war die letzte Übung am Vormittag. Alle haben sich sehr gut geschlagen und das Fernsehteam hält sich auch wie besprochen brav im Hintergrund. Ich freue mich schon auf den Nachmittag. Aber jetzt ist erst mal Mittagspause!

Nachdem wir uns alle gestärkt haben, geht’s ins Schwimmbad zum „Sea Survival Training“. Natürlich erst eine halbe Stunde nach der Nahrungsaufnahme. So wie es sich gehört. Aber dann: Rettungsweste angelegt und über den drei Meter Sprungturm ab ins kühle Nass. Nach einigen Abschleppübungen und der Haiabwehr kommt die aufblasbare Rettungsinsel zum Einsatz – inklusive „Mann-über-Bord-Übungen“. Währenddessen werden die Teilnehmer immer wieder von den Ausbildern am Rand angespornt und instruiert. Danach ist der praktische Prüfungstag geschafft. Die Gruppe ist platt! Das Fernsehteam und ich auch. Ganz schön anstrengend so ein Ausbildungstag. Aber es haben alle bestanden und ich freue mich sehr, sie als einer der ersten im Unternehmen begrüßen zu können. Teilweise gehen die neuen Kolleginnen und Kollegen schon am nächsten Tag auf ihren ersten Flug. Die erste Zeit fliegen sie selbstverständlich noch mit erfahrenen Kollegen zusammen.

Mein Fazit: Ich ziehe den Hut vor unseren Flugbegleitern. Bei solchen Drehterminen wird mir immer wieder bewusst, dass die Kollegen nicht nur für den Service an Bord zuständig sind, sondern in erster Linie für die Sicherheit unserer Gäste!

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