Süß, salzig, blumig – So schmeckt der Sommerurlaub in Südfrankreich

Freut euch auf den Sommer, denn Mela entführt euch heute in das wunderschöne und duftige Südfrankreich. Radelt mit ihr an wilden Flamingo-Schwärmen und riesigen Salinen vorbei, kostet leckeres Fougasse sucrée d’Aigues-Mortes und atmet den Duft von Lavendel.

[googlemaps] Puhh, es ist so unglaublich heiß. Das Thermometer zeigt 30 Grad im Schatten als mein Freund und ich uns auf den Weg machen. Leider viel später als geplant, was nun bedeutet, dass wir die knapp sieben Kilometer bis zu unserem Ziel durch die brütende Mittagshitze fahren. Der sandige Weg ist uneben, steinig, hat unzählige Spurrillen und wir sitzen eindeutig viel zu selten auf einem Drahtesel. Leise fluchen und schnaufen wir vor uns hin.

Rosa Flamingo-Schwärme im Naturparadies Petite Camargue

Als mein Freund nach einer Pause fragt, höre ich sofort mit dem Treten auf und halte Ausschau nach einem lauschigen Plätzchen. Lange auf sich warten lässt es nicht. Nach dem ersten Schluck Wasser bemerken wir wie schön dieser fahrradunfreundliche Weg abseits seines sandigen Bodens ist.

Rechts von uns liegt still glitzernd der Canal du Rhône à Sète, links ist sumpfiges Land und sogenannte Étangs, also kleine bis mittelgroße Teiche, auf und in denen unzählige Wasservögel und sogar wilde Flamingo-Schwärme ein wenig Erfrischung und Futter suchen. Im Hintergrund zirpen die Grillen, es riecht nach Heu, Salz und Wasser.

Der Blick auf die Teiche am Wegesrand
Der Blick auf die Teiche am Wegesrand

Unser Weg führt uns nach Aigues Mortes, eine wunderschöne Stadt (das wissen wir jetzt aber noch nicht), die komplett von dicken meterhohen Mauern umgeben ist. Gestartet sind wir in Le Grau du Roi, einer beliebten Touristenstadt in der Petite Camargue in der Region Languedoc-Roussillon. Nun also Aigues Mortes – tote Wasser – besonders verlockend klingt der Name ja nicht.

Bunte Wasserbecken und weiße Salzriesen

Egal, das letzte Stück des Weges schaffen wir nun auch noch. Ein weiteres Highlight des Weges lässt nicht lange auf sich warten: Zwischen den zwei Orten liegt die Saline Les Salins du Midi, in der unter anderem das berühmte Fleur de Sel gewonnen wird. Durch Sonne und Wind gemacht, gelten die feinen handgeschöpften Kristalle weltweit als Delikatesse. Hier kommen sie her. Fast unwirklich schimmern und leuchten die Salzwasserbecken von rosa über rot bis hin zu kräftigem lila. Über ihnen thront ein riesiger weißer Salzberg.

Die Saline vor den Toren der Stadt Aigues Mortes
Die Saline vor den Toren der Stadt Aigues Mortes

Dann stehen wir – im wahrsten Wortsinn und noch schwer beeindruckt von dem Farbenspiel – schon vor den Toren der Stadt Aigues Mortes. Gewaltige, dicke Steinmauern beschützen die pittoresken Gässchen und Plätze von allen Seiten. Nur ein paar offene Tore gewähren Fußgängern und Radfahrern Einblick und Einlass in die ehemalige Hafenstadt. Autos sind hier nicht erwünscht.

Dicke Mauern schützen die Stadt Aigues Mortes
Dicke Mauern schützen die Stadt Aigues Mortes

Urlaub in Südfrankreich

Lasst euch von der charmanten Ferienregion Südfrankreichs verzaubern und entdeckt nicht nur Melas Tipp Aigues Mortes sondern auch die traumhaft schöne Landschaft der Provence oder die berühmte
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Wir schließen die Räder an und stürzen uns ins Getümmel. Im Schatten der imposanten Stadtmauern ist es gleich angenehmer, Blumen und Bäume schmiegen sich innen an den harten Stein und lassen ihn so viel weicher wirken. Ich spüre, dass ich mich schockverliebe. In eine Stadt.

Lavendel, Karamell und Seife aus Marseille – So duftet der Sommer in Südfrankreich

Wir schlendern die Grande Rue Jean Jaurés entlang und entdecken direkt zu Beginn das Maison de la Glace, eine Eisdiele, die wir später testen. Zuerst folgen wir der gepflasterten „Hauptstraße“, schlendern an Geschäften mit Mode, Kunst, Seifen aus Marseille, feinen Bonbons und Pralinen, Souvenirs und schönen Haushaltgegenständen aus echtem Olivenholz entlang. Zwischendrin gibt es immer wieder kleine Bistros, Cafés und Patisserien für den kleinen Snack zwischendurch.

An jeder Ecke gibt es etwas Wunderschönes zu entdecken
An jeder Ecke gibt es etwas Wunderschönes zu entdecken

Die Straße mündet in einen riesigen Platz, der, im Schatten groß gewachsener Bäume, mit vielen Cafés und Restaurants zu einer ausgedehnten Mittagspause mit Moules-frites, Entrecôte mit frites maison oder süßen Crepes einlädt. Nach der Stärkung gehen wir weiter auf Entdeckungstour.

Auch der große Platz der Stadt ist von Mauern und Bäumen gesäumt
Auch der große Platz der Stadt ist von Mauern und Bäumen gesäumt

Besonders begeistert uns ein kleines Geschäft mit regionalen Spezialitäten: Hier probieren wir verschiedene Olivenöle, Salz von der Saline vor den Toren der Stadt und süße Karamellbonbons, natürlich mit Fleur des Sel und guter französischer Butter aus der Normandie. Wir kaufen köstliche Geschenke für Familie und Freunde und auch für unseren Haushalt landet das ein oder andere Stück im Einkaufstütchen.

Unser Shopping-Tipp: Le Chateau de L'Isolette
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Hier schlägt das Herz des savoir-vivre

Mittlerweile bin ich ganz sicher: Ich liebe diese kleine eingemauerte Stadt – sie verkörpert für mich alles, was Südfrankreich ausmacht. Es duftet nach Lavendel, weichen Karamellbonbons und Sommer. Die Cafés sind besetzt, die Menschen in ihnen lesen Zeitung, unterhalten sich angeregt, trinken Kaffee, rauchen (ja, auch das ist Frankreich) und nehmen sich Zeit für das Leben, die schönen Dinge, den Müßiggang. Wir stehen mitten im wahrgewordenen savoir-vivre. Beschützt und eingepackt durch die riesigen Stadtmauern. Ich will hier nie wieder weg.

Zufällig entdeckt: Der prächtige Hinterhof eines Geschäftes mit allerlei Nippes
Zufällig entdeckt: Der prächtige Hinterhof eines Geschäftes mit allerlei Nippes

Fougasse sucrée – duftiger Zuckerkuchen vom besten Bäcker der Stadt

Bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen, besorge ich meinem Freund und mir ein Stück Aigues Mortes für zu Hause. Nur wenige Gehminuten vom großen Platz befindet sich die Rue Emile Jamais. Hier gibt es eine der besten Bäckereien der Stadt, wie mir Kenner versicherten.

Den weltbesten Zuckerkuchen gibt es bei Olmeda
Den weltbesten Zuckerkuchen gibt es bei Olmeda

In der Boulangerie Alain Olmeda erstehe ich also ein großes Stück Fougasse sucrée d’Aigues-Mortes. Ein Zuckerkuchen, der mit Orangenblütenwasser verfeinert ist, landet direkt in meinem Fahrradkorb.

Bei schönstem Urlaubswetter, Lavendelduft und einem Milchkaffee auf unserer kleinen Terrasse im Ferienhaus verspeisen wir später das süße Teilchen und beschließen: Aigues Mortes, wir kommen wieder. Schon ein paar Tage später stehen wir erneut vor den gewaltigen, dicken Steinmauern dieses wahrgewordenen Südfrankreich-Traums.

Unser Stück vom Urlaubsglück - Fougasse sucrée d’Aigues-Mortes
Unser Stück vom Urlaubsglück – Fougasse sucrée d’Aigues-Mortes
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