Rom in 81.696 Schritten: Das Schlüsselloch-Erlebnis

Einen Tag und wenige Stunden befindet sich Nadine nun schon in Rom. Sie machte schon Selfies vor dem Kollosseum und ließ die Seele am Strand baumeln. Aber die 81.696 Schritte sind noch nicht erreicht. Heute stellt sie ungeplant ihren persönlichen Tagesrekord in Rom auf.

Fußmarsch vorbei an Vintage, Papstpostkarten und Filmkulissen

Eigentlich wollte ich entlang des Tiber laufen und die Sonne genießen, nun finde ich mich auf Roms größten Flohmarkt, dem Porta Portese wieder. Klamottenberge, Lederjacken, Ramsch und Vintage reihen sich in einem riesigen Gebiet aneinander. Ich weiß nicht mehr, wo Anfang und wo Ende ist. Zur Mittagszeit suche ich im Stadtteil Trastevere nach einem netten Lokal, die ein Apéro im Angebot haben. Es gibt den typischen Aperol Spritz, Bruschetta und selbstgemachte Chips – traumhaft!

Rom Essen Chips, Bruschetta Aperol
Rom Treppe
Gasse Rom
Blumen Rom Restaurant

Auf der Karte sieht es nicht so weit entfernt aus, also mache ich mich auf den Weg (unnötig zu erwähnen: zu Fuß) zum Vatikan. Nach Strand und Großstadtflair soll es nun noch ein anderes Land sein. Ich weiß nicht so recht, wann ich nun die Grenze übertrete, aber da ist er: Der Petersdom. Schon von weitem gut zu sehen und den Weg weisend. Der Petersplatz ist wirklich beeindruckend.

Petersdom Rom
Rom Petersplatz
Petersdom Nah
Vatikanmuseum

Anstellen möchte ich mich trotzdem nicht. So wichtig ist mir die Aussicht vom Dom dann doch nicht, als dass ich mich bei 40 Grad in die Menschen einreihe. Ein Postauto steht auf dem Platz. Schade, dass Sonntag ist, sonst wäre ich doch geneigt gewesen, den Liebsten zu Hause eine Karte aus dem Vatikan zu schicken. Einmal noch zum Vatikanmuseum – welches natürlich geschlossen hat – und dann weiter, immer weiter Richtung Osten, zurück nach Rom. Vorbei am Piazza Farnese, am Campo de Fiori, an Theatern und Museen. Kurze Verschnaufpause am Piazza Navona. Eine Band spielt. Was will man mehr?

Basilika Santa Maria oder so
Hier liegt auf einmal ein Kopf!

Auch wenn es nicht mein Ziel war – aber was ist schon mein Ziel auf dieser Reise durch die Vergangenheit, meiner Reise durch Rom – finde ich mich im Pantheon wieder. War das Pantheon Schauplatz im Film „Sakrileg“? Könnte sein. Schön ist es hier drin. Mächtig und gewaltig. Und mehr als einmal frage ich mich, wer eigentlich all diese schönen Gebäude erschaffen hat. Die alten Römer waren ganz schön fleißig.

Pantheon Rom
Ich war nicht in vielen der antiken Bauwerke Roms – aber im Pantheon

Vorbei an vielen alten Gemäuern und Kirchen zieht es mich Richtung Teverestate. Die vielen Zelte mit coolen Bars, die mich stark an Berlin erinnern, sind ab acht Uhr abends gut besucht. Ein Szenetreff für junge und junggebliebene Römer.

Teverestate Rom
Teverestate Rom

Am Nationalmuseum ist wieder ganz schön was los. Die Autos und Touristen bilden ein echtes Gewusel. Auf dem Weg zum Hotel lege ich einen Zwischenstopp im Restaurant ein. Es gibt Pasta. Und Aperol Spritz. Das italienische Lebensgefühl auf dem Bürgersteig. Am Ende des Tages kann es der Hase nicht fassen: 35.418 Schritte. Zum Glück habe ich mehrere Paar Flip Flops eingepackt!

Der Blick durch’s Schlüsselloch!

Tag 3 in Rom beginnt mit der Besichtigung einer Kirche. Und wieder staune ich, wie fleißig die Römer denn waren! Die Spanische Treppe steht noch auf dem Programm. Als ich angekommen bin, ziehen schon die Gewitterwolken auf. Ich flüchte vor dem Regen in die umliegenden Luxusshops. Nach Shoppen ist mir nicht, auch wenn die Auswahl groß ist. Aber das ist sie auch in Berlin – kaputte Steine gibt es da hingegen nicht.

Spanische Treppe Rom
Ausblick von der Spanischen Treppe

Mit nassen Füßen geht es weiter. Bei meiner Recherche habe ich vom Schlüsselloch gelesen. Da muss ich unbedingt hin! Soweit die Füße tragen, ist das Motto. Hoch auf den Berg geht es – hoffentlich hält das Wetter noch ein bisschen, denke ich mir. Vom Aussichtspunkt aus habe ich eine tolle Übersicht über Rom. Ich sehe den Petersdom. Für den Aufstieg muss man anstehen, hier gegenüber habe ich das ohne hinbekommen. Vor allem ist es auch nicht so voll. Und die Bäume sind toll. Gefällt mir gut. Für den Blick durch‘s Schlüsselloch muss ich noch etwas weiter gehen. Hier oben auf einer der sieben Hügel Roms, dem Aventino (hab ich ergoogelt, steht ja nicht dran an so ‘nem Berg), gibt es ein Kloster. Und dieses Kloster hat ein Loch in der Tür, welches wie ein Fernglas funktioniert.

Ausblick auf Rom
Rom liegt mir zu Füßen

Das Schlüsselloch steht nicht in jedem Reiseführer. Die Sightseeing-Busse fahren nicht bis hier hoch. Außerdem ist August und ein Gewitter wird gleich über mich herein brechen – dementsprechend leer und entspannt ist es hier oben auf dem Hügel vor dem Kloster. Nach nur wenigen Minuten in der Schlange ist es endlich soweit: Ich darf durch das wohl berühmteste Schlüsselloch der Welt schauen! Und es ist wirklich erstaunlich! Ich sehe nichts außer einem dicht bewachsenen Weg – und dann – den Petersdom am Horizont. So etwas Tolles habe ich wirklich schon lang nicht mehr gesehen! Ich bin ganz gerührt und möchte das, was ich sehe, mit meinem Smartphone festhalten. Aber es ist gar nicht so einfach, durch ein Fernglas zu fotografieren, wenn die einzige Lichtquelle der Horizont ist. Ich möchte die Nerven meiner Mitmenschen, die alle diesen großartigen Moment erleben möchten, nicht überstrapazieren, und lasse auch sie schauen.

Petersdom
Der Petersdom ohne Vergrößerungseffekt

Beim zweiten Mal klappt es dann! Ich freue mich wie ein kleines Kind, als ich das Foto hinbekomme und somit diesem Moment am Schlüsselloch nie wieder vergessen werde!

Petersdom durch's Schlüsselloch
Geschafft! Der Blick durch’s Schlüsselloch – festgehalten mit meiner Handykamera

3 Tage Rom ganz entspannt

Den Weg vom Berg wieder hinunter ins Tal muss ich rennen. Es gewittert und regnet in Strömen. Völlig nass werden oder unter einem Baum vom Blitz getroffen werden, ist die Wahl, die ich habe. Ich stelle mich in einem Abtei im Tal unter. Der Regen will einfach nicht aufhören – also entscheide ich mich doch, zu rennen. Fast geradewegs in ein Restaurant. W-Lan und ein Menü aus Wein, Vorspeise, Hauptspeise und Dessert für 8 Euro – wow, das klingt perfekt! Unter dem Sonnenschirm ist es trocken. Bruschetta, Pizza und Tiramisu schmecken.

Tiber Rom
Der Tiber schlängelt sich durch Rom

Am Abend erkunde ich noch Esquilino. Die Gegend südlich des Termini, des Hauptbahnhofs von Rom, erinnert mich an den Prenzlauer Berg in Berlin. Kleine Gassen, Kinder auf Spielplätzen, After-Work-Treffen in den kleinen Restaurants. Ich setze mich dazu und lächle dem Hasen zu: 27.060 Schritte.

Rom in 81.696 Schritten. Schön war’s! Und vor allem überraschend. Aber vielleicht nehme ich bei meinem nächsten Rom-Besuch doch lieber mal die Bahn. Meine Flip-Flops sind durch, die lasse ich gleich da.

La bella Italia in Rom

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