Rafting auf dem Apurimac in Peru – Verschluckt von der Stimme Gottes

TUI Blogger Johann ist für jedes Abenteuer zu haben. Ein einprägsames Erlebnis war sein Rafting-Abenteuer in Peru.

HARD LEFT! HARD LEFT! JUMP IN! Manchmal höre ich die Rufe immer noch während meiner gelegentlichen Tagträume. Es gibt nur wenige Erlebnisse in meinem Leben, die sich derartig ins Gedächtnis eingebrannt haben… Aber zunächst einmal zurück zu dem Punkt, an dem alles begann.

Auf einer Weltreise vor zwei Jahren, von der ich euch schon von meinen Stationen in Kapstadt, Auckland und Los Angeles berichtet habe,  hatten wir auch einen Stopp in Cusco, Peru. Eine wundervolles kleines Städtchen in den Anden, das hauptsächlich als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Machu Picchu, der sagenumwobenen Inkastadt, dient. Doch hierzu kommen wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Unser Anliegen war an diesem Tag ein anderes, denn nicht weit von Cusco gibt es noch ein weiteres lohnenswertes Ausflugsziel: Den Apurimac Fluss, der die wildesten Rafting-Touren der Welt verspricht.

Peru für Abenteurer – Rafting Tag 1 (Bloß nicht nach unten schauen)

TUI-Reisetipp Peru

Novotel Cusco Peru
Das Novotel Cusco liegt im historischen Zentrum, in der Nähe des Plaza de Armas. Das Hotel ist der ideale Ausgangspunkt für Besichtigungen der Inka-Stätten, der Kathedrale und natürlich für das Rafting-Abenteuer. Informationen und Angebote hier. Weitere Hotelangebote für Peru findet ihr hier.

Früh morgens wurden wir von einem Taxi am Hotel abgeholt und zum zentralen Platz in Cusco gebracht, an dem auch schon unser Bus wartete. Davor stand schon eine Horde verschlafener Backpacker, denen man ansah, dass dies definitiv nicht ihre favorisierte Reisezeit war. Schon wenige Kilometer außerhalb der Stadt bogen wir auf einen kleinen Feldweg ab, der sich in steilen Serpentinen die Anden hinauf- und hinunterschraubte. „Aha, der Fahrer kennt ‘ne Abkürzung“ dachte ich noch, aber weit gefehlt: Vier Stunden lang fuhren wir auf der „Straße“ durch die Berge, deren Weg immer schmaler und holpriger- und der Abgrund rechts neben meinem Fenster immer tiefer wurde. Der Fahrer zuckelte vergnügt drauflos und schien sichtlich Spaß an den verängstigten Europäern im Bus zu haben. Die Tatsache, dass die Straße eigentlich viel zu schmal für zwei Spuren ist, führt zu abenteuerlichen Verkehrsregeln: Wer zuerst um die Kurve schaut hat Vorfahrt und der andere muss hart in die Bremsen treten und so lange rückwärts fahren, bis man irgendwie aneinander vorbeikommt. Bei einem LKW und einem Bus kann das dann durchaus auch ein Weilchen dauern. Draußen in der Ferne strahlte das Anden-Panorama, während sich nur Zentimeter neben meinem Fenster die tiefste Schlucht des Universums auftat. Ich entschloss mich also dazu, den Blick starr Richtung Horizont zu richten, um mir nicht vor Angst die Zähne auszuschlottern.

Perfekt für Rafting – Der rauschende Fluss durch die Schlucht

Gegen Mittag kamen wir dann an unserem Ziel an. Schon von weitem konnte man den Apurimac rauschen hören. Unser Guide Carlos erklärte uns, dass das Rauschen dem Fluss seinen Namen gibt. Übersetzt aus der Sprache der Inka heißt Apurimac in etwa „Sprechender Gott“ oder auch „die Sprache Gottes“. Grund für das laute Rauschen des Flusses ist sein steiler Lauf, der ihn in einer Länge von nur 600 Kilometern von 5020m auf 1500m hinunterführt. Dazu misst die Schlucht an manchen Stellen tiefere Kluften als jeglicher anderer Flusslauf auf der Welt. Das sieht beeindruckend aus, erweckt aber auch den Eindruck, dass man hier nicht so einfach wieder rauskommt…

Safety First gilt auch beim Rafting

Kaum angekommen, ging die Fahrt auch schon los. Nach einer kurzen Einweisung in die Sicherheitsregeln und -prozeduren wurden wir auch schon in drei Gruppen für drei Boote eingeteilt. Taschen und Proviant kamen in zwei weitere Boote und dazu fuhren noch zwei Kajaks mit unseren „Safety-Guards“ nebenher. Der Fluss war hier noch recht ruhig, sodass uns Carlos die Regeln und Signale für das Paddeln während der Fahrt beibrachte. Nach zwei Stunden kamen wir dann auch schon an unserem Nachtlager an, einer kleinen, sandigen Bucht inmitten der tiefen Schlucht. Bevor wir unsere Zelte aufbauten, galt es aber noch ein paar Übungen zu meistern: Ohne Vorwarnung kippte Carlos das Boot zur Seite, so dass alle ins eisige Wasser fielen. Zunächst übten wir, wie wir das Boot wieder drehen und selbst wieder hineinklettern können. Danach sind wir eine Strömung (Stufe 2) nur mit unseren Sicherheitswesten heruntergeschwommen, was zwar Spaß machte, jedoch auch ganz schön zur Sache ging. Dass während der nächsten Tage noch Strömungen bis hin zu Stufe fünf kommen würden, hatte uns zu diesem Zeitpunkt noch niemand verraten.

Während wir unsere Zelte aufschlugen, bereiteten unsere Guides uns ein prächtiges Abendessen. Das war schon klasse, was uns die Jungs dort zauberten, bedachte man, dass sie ja hauptamtlich Rafting-Guides waren. Mit einer ordentlichen Mahlzeit im Bauch schlummerten dann alle schon früh wohlig ein.

Weiter geht’s schon bald in Teil 2…

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