Quad-Tour durch Ägypten: Im rasanten Wüstenrausch

Während ihres Ägypten-Urlaubs schwingt sich Lydia wagemutig auf ein Quad – und erlebt eine wahrhaft rasante Wüstentour mit romantischen Momenten.

Die Maschinen wirken ziemlich riesig, ich bin froh erst mal nur Beifahrerin zu sein. Wir setzen uns hintereinander auf das Quad und drehen den Schlüssel um. Die Motoren surren laut auf, bis sie schließlich gleichmäßig knattern. Der Guide geht durch die Reihen und prüft, ob alle Quads richtig laufen. „Alle in einer Reihe bleiben!“ ruft er. Dann sitzt er auf und gibt das Zeichen zum Start. Wir machen eine kurze Proberunde, drehen einige Kurven zum Üben, bevor es in die Weite der Wüste geht.

Quadtour
Mit dem Quad durch Ägyptens Wüste

Der Guide saust los. Zu Beginn herrscht ein ziemliches Chaos. Die Reihe löst sich schnell auf, einige überholen, andere weichen von der Spur ab. Der Guide versucht, alle in einer Linie zu halten, damit es zu keinem Zusammenstoß kommt oder jemand versehentlich über größeres Geröll fährt. Wir sausen mit 40 Km/h über holprige Steine, während die Hügel der Kieswüste an uns vorbeirasen. Was für ein Vergnügen! Der heiße Wüstensand, aufgewühlt von den Vorgängern, hüllt uns in eine dicke Staubschicht. Zum Schutz und zur besseren Sicht, tragen wir eine Sonnenbrille und einen Mundschutz.

Quadtour
Gut gestylt auf dem Quad

TUI Blog Wüstentipp:

Je nach Jahreszeit kann es gerade am Abend in der Wüste schnell kalt werden. In den Wintermonaten ist neben den obligatorischen langen Hosen und festen Schuhen demnach auch ein Pullover empfehlenswert. Die Quad-Tour könnt ihr während eures Urlaubs vor Ort beim Reiseleiter buchen. Zu den Ägyptenurlaub-Angeboten

Nach rund 30 Minuten machen wir eine Pause von der rasanten Fahrt. Mit leichten O-Beinen steigen wir vom Quad und vertreten uns die Beine. Mir kommt die Wärme der Wüste gar nicht mehr so extrem vor, nachdem wir auf dem Quad unsere Beine neben dem heißen Motor platziert hatten. Wir tauschen: Mein Freund nimmt hinter mir auf dem Quad Platz. Ich freue mich und bin aufgeregt, denn wenn das Mitfahren schon so viel Spaß macht, wie wird sich dann erst Selbstfahren anfühlen? Ich drücke den Startknopf, der Motor beginnt wieder in dem gewohnt Surren anzulaufen. Dann geht es weiter. Der Guide beschleunigt rasant und schon saust die karge Landschaft wieder an uns vorbei. Kamele laufen in flinkem Tempo an unserer Seite entlang und quetschen sich gekonnt durch eine längere Lücke in unserer Quadreihe.

An einem kleinen Beduinendorf halten wir und begeben uns auf einen Rundgang. O-beinig schlendere ich zwischen den kleinen Hütten hindurch. Unser Guide macht sich sogleich auf, das Barbecue vorzubereiten, damit wir nachher gestärkt unsere Rückreise antreten können. Ein paar Ziegen kommen futtersuchend auf uns zugelaufen und lecken unsere Hände ab. Sie schnüffeln alles ab und verschlingen gierig die Brotreste, die wir ihnen von unserem Proviant abgeben.

Kurz bevor die Sonne untergeht, machen wir uns auf, einen der kleinen Hügel zu erklimmen. Es sind immer noch fast 30 Grad. Die Ziegen hüpfen gekonnt hinauf, während wir nur langsam vorankommen. Wir erreichen die Spitze rechtzeitig und werden mit einem romantischen Sonnenuntergang belohnt. Langsam versinkt die Sonne hinter der Weite der Wüste und taucht den Himmel in ein dunkles Rot, das den gesamten Horizont einfärbt. Sie wird immer kleiner, bis sie schließlich verschwindet und die umliegenden Hügel in den Schleier der Nacht hüllt. Wir kraxeln den Berg schnell herunter, so lange es noch hell ist. Unten angekommen empfängt uns der Geruch von gebratenem Fleisch, überbackener Aubergine und frischem Malventee.

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Gestärkt schlendern wir anschließend zurück zu den Quads. Die Rückreise erfolgt ebenso rasant wie die Hinreise, nur dass wir keine vorbeifliegenden Hügel mehr erkennen können. Die Sichtweite reicht gerade einmal ein paar Meter und erschwert die Orientierung. Dafür werden wir mit einem bezaubernden Sternenhimmel belohnt, der in der tiefen Finsternis der Wüste, hell auf uns herabscheint. Wir können einige Sternbilder ausmachen und sogar die Milchstraße leicht schimmern sehen.

Schließlich sehen wir in der Ferne die Lichter – Zivilisation! Wenige Minuten später haben wir es geschafft und erreichen müde, aber glücklich unseren Startpunkt. Als wir absteigen, können wir uns das Lachen nicht verkneifen. Wir scheinen um Jahre gealtert, denn der Wüstensand hat uns komplett eingehüllt.

Eine Quadtour durch die Wüste sollte jeder Urlauber mal gemacht haben. Hier lässt sich Spaß und Abenteuer perfekt mit der einsamen Natur verbinden. Man sollte allerdings keine Angst vor der Geschwindigkeit haben, die einem einen richtigen Wüstenrausch bescherrt.

3 Kommentare
  1. Oliver

    Hallo,

    da hattet ihr aber Spaß gehabt 🙂 Ich bin das erste mal, genau wie ihr, in Ägypten Quad gefahren.
    Es war super lustig und actionreich.
    Deshalb entschiede ich mich auch ein Quad selbst zu kaufen.
    Ich habe hier auch viele Tipps dazu gegeben. Würde mich freuen wenn ihr mal rein schaut.
    (Link wurde von der Redaktion entfernt.)

    11.07.2017, 20:07
  2. Hallo Michel,
    vielen Dank. Du hast natürlich recht, die Sonne brennt vorallem in der Wüste ganz schön. Durch das flotte Tempo merkt man die Hitze allerdings gar nicht so sehr – Sonnenbrandgefahr! Aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn die Tour macht wirklich viel Spaß!
    Viele Grüße
    Lydia

    11.04.2016, 12:04
  3. Hi,

    hab gerade diesen Blog entdeckt, sieht echt klasse aus eure Quad-Tour durch die Wüste. Ich stelle es mir doch als Mitteleuropäer etwas heiß vor ;D

    10.04.2016, 08:04
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