Borneo – 10 Tage durch das Grün von Malaysia und Brunei | Teil 2

Nachdem TUI Blogger Ingo bereits so einiges in Kuching, im Westen Ost-Malaysias, erlebt hat, zieht es ihn und seine Reisebegleitung für die restlichen Tage ihrer Borneo-Reise in den Norden Malaysias. Und hier warten nicht nur wundervolle Ausblicke auf das grüne Borneo, sondern auch Traumstrände, Regenwald und ein Sultanat namens Brunei wo weder Steuern- noch Sozialabgaben gezahlt werden müssen.

[googlemaps]Der Flug vom süd-westlichen Kuching ins nord-östliche Kota Kinabalu dauert gerade einmal knapp über eine Stunde und wer einen begehrten Fensterplatz erhaschen kann, bekommt bei gutem Wetter einen durchgängig tollen Blick auf die grüne Küste Borneos. Alleine das ist schon ein Spektakel wofür es sich lohnt herzufliegen!

Über den Liwagu-Trail im Mount Kinabalu Nationalpark zur Traumaussicht

Unser nächstes großes Highlight ist der Besuch des Mount Kinabalu Nationalpark. Dieser befindet sich im nord-östlich liegenden Staat Sabah und beherbergt den mit 4.096 Metern höchsten Berg Süd-Ost-Asiens: den Mount Kinabalu. Mit dem Mini-Van geht es ins Landesinnere und schon dutzende Kilometer vor Erreichen des Parkeingangs sind die majestätischen Zinnen des Berges zu sehen. Für eine Besteigung reicht unsere Zeit leider nicht, daher entscheiden wir uns den, mit 5,6 Kilometer zumindest, längsten Wanderweg des Parks zu laufen: den Liwagu-Trail. Bei gemäßigtem Klima geht es über einen schmalen und manchmal schwer erkennbaren Wanderweg durch den Wald und an einem Flusslauf entlang. Durch das dichte Blätterdach sehen wir die meiste Zeit kaum den Himmel und erst nach dem anstrengenden Aufstieg auf den letzten 2,5 Kilometern zeigt sich erneut der felsige Gipfel des Kinabalu. Der Trail endet schließlich am Timpohon Gate, dem eigentlichen Startpunkt der Gipfelstürmer. Auf der Aussichtsplattform machen wir Rast und genießen den Ausblick auf das unter uns liegende Tal bevor wir den Rückweg antreten.

Von der Spitze des Mt. Kinabalu kann man bei gutem Wetter sogar das Meer sehen
Von der Aussichtsplattform am Timpohon-Gate hat man einen weiten Blick ins Tal

Zur Belohnung liegt kurz vor Ende des Tajor-Trails ein kleiner Wasserfall zum Erfrischen

Die Rafflesia hat die größte Blüte der Welt, kann bis zu 7 Kilogramm wiegen und blüht nur ein mal im Jahr
Nur selten gelingt einem dabei der Blick durch das dichte Blätterdach auf die Spitze des Berges

 

 

 

 

Abwechslung pur in Borneo: Von der Traumaussicht zum Traumstrand

TUI Hotel-Tipp: Shangri-Las Rasa Ria Resort and Spa

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Erlebt Kota Kinabalu und seinen tropischen Regenwald selbst. Das 5 Sterne Shangri-Las Rasa Ria Resort and Spa liegt herrlich gelegen am angrenzenden Naturpark und am traumhaften Sandstrand.
Weitere Hotels in Malaysia

Das Wetter in Sabah beziehungsweise im Norden des malaiischen Teils von Borneo ist im Allgemeinen sonniger als es im südlicher gelegenen Staat Sarawak der Fall ist. Dementsprechend wundert es einen nicht, dass sich vor dessen Haupt- und Küstenstadt Kota Kinabalu (im Volksmund auch nur KK genannt) eine Handvoll Inseln befinden, auf denen, mit ihren Palmen gespickten hellen Sandstränden und türkisblauem Meer, durchaus Südsee-Feeling aufkommt. An Kota Kinabalus Fähranleger Jesselton Point kaufen wir uns ein Bootsticket zu den zwei Inseln Sapi und Manukan. Verrückt, nachdem wir gestern noch frische Bergluft am Fuße des Mount Kinabalu geschnuppert haben, liegen wir heute am goldenen Sandstrand und schnorcheln im flachen und glasklaren Wasser. Abwechslungsreicher kann ein Urlaub nicht sein. Berauscht von den Eindrücken der vergangenen zwei Tage besuchen wir nach Einbruch der Dunkelheit den Fischmarkt KK’s und lassen uns den von uns ausgesuchten Fang frisch vor Ort zubereiten. Diese Art von Stärkung kommt genau richtig, denn morgen verlassen wir für drei Tage Malaysia und wechseln in das unabhängige Sultanat Brunei.

Wer auf der Nachbarinsel Manukan dem einstündigen Wanderweg auf die andere Seite der Insel folgt, kann die rauere Seite der paradiesischen Insel erleben
Auf Sapi streunen auch noch viele wildlebende Warane durch die Gegend

Geht man auf der Insel Sapi vom Bootsanleger nur 500 Meter links den Hauptstrand entlang, gelangt man an einem fast menschenleeren Strandabschnitt mit glasklarem Wasser

Urlaubsstopp im Sultanat Brunei

Nach 5 Stunden Bootsfahrt und einem kleinen Zwischenstopp auf der Insel Labuan kommen wir am Fähranleger von Muara an. Während der darauf folgenden einstündigen Busfahrt in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan fällt sofort auf, dass Brunei weitaus wohlhabender ist als seine malaiischen Nachbarn. Die Straßen sind gesäumt von alleinstehenden Häusern sowie prachtvollen Villen und internationale Automarken wie Mercedes, BMW, Toyota und Ford sind hier weitaus häufiger im Straßenbild wiederzufinden. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: das kleine Brunei ist durch seine großen Ölvorkommen vor der Küste ein verhältnismäßig reiches Land. Die bruneiische Bevölkerung zahlt weder Steuern, noch Sozialabgaben. Auch für Bildungs- und Gesundheitswesen muss niemand zahlen. Der positive Nebeneffekt daraus ist, dass so der bruneiische Regenwald noch fast vollständig intakt ist, während in vielen Teilen Malaysias die Baumriesen der landwirtschaftlichen Bebauung bereits zum Opfer gefallen sind.

TUI Blogtipp: Von wundervollen Sonnenuntergängen, putzigen Langschwanz-Makaken und Mira Cake lest ihr im ► ersten Teil meiner Borneo-Reise

Von prachtvollen Moscheen und Palästen zu tiefgrünen Urwäldern: Die zwei Seiten Bruneis

Der Reichtum des Landes spiegelt sich dementsprechend auch in der Architektur wieder. Nicht nur Moscheen und der Sultanspalast erstrahlen im prachtvollen Weiß, auch moderne Hotels und Shoppingcenter finden immer häufiger den Weg in das Stadtbild Bandars. Wie Malaysia ist auch Brunei in zwei Teile geteilt. Dem westlichen, aus drei Distrikten bestehenden Landesteil steht der östliche, durch das malaiische Limbang-Tal geteilte und sehr dünn besiedelte, Temburong-Distrikt gegenüber. In den schwer zugänglichen Süden gelegenen gleichnamigen Nationalpark unternehmen wir nun einmal ausnahmsweise eine geführte Tour. Mit Kenny, unserem 18-jährigen Guide, und einem Vater/Tochter-Gespann aus Uruguay geht es zunächst mit dem Schnellboot durch ein von Mangroven-Wäldern gesäumtes Labyrinth aus Flüssen und Kanälen hinüber zum Temburong-Distrikt. Mit dem Mini-Van fahren wir weiter gen Süden, bis es keine Straßen mehr gibt. Abschließend düsen wir mit einem motorisierten Kanu die letzten 5 Kilometer flussaufwärts – dann sind wir endlich da. Außer dem Hauptquartier des Nationalparks und einer Lodge gibt es hier nichts außer kilometerweiten, jungfräulichen Urwald. Das heißt…etwas gibt es hier doch: Nach einem halbstündigen schweißtreibenden Walk durch den Urwald erhebt sich vor uns ein 40 Meter hoher und etwas wackliger Baumwipfel-Pfad, von dem man einen grandiosen Blick über das dichte Blätterdach des Nationalparks hat. Allein für diesen unwirklichen Anblick hat sich der weite Weg definitiv gelohnt.

Der Baumwipfelpfad sieht zwar wacklig aus, wird aber alle paar Tage gewartet
Vom 40-45 Meter hohem Canopy Walkway hat man einen atemberaubenden Rundumblick auf den Regenfald

Da sich das reiche Brunei allein durch seine hohen Öl-Vorkommen finanziert, ist bisher kaum ein Baum gefällt worden
Zwei Tage zuvor saßen wir in einem Hostel in Kota Kinabalu mit einer Gruppe anderer Reisender zusammen und erzählten uns gegenseitig, weshalb wir uns für Borneo als Reiseziel entschieden haben und von unserer weiteren Reiseroute. Wir sagten, wir fahren nach Brunei. Sie fragten: „Was will man denn in Brunei?“. Wir konnten es ihnen nicht genau sagen. Aber jetzt, am höchsten Punkt des CanopyWalks, weiß ich plötzlich ganz genau weshalb ich hergekommen bin.

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