Bella Venezia! Italiens schöne Lagunenstadt Teil 1

Süße Gässchen, verschlungene Wasserwege, romantische Brücken und seltsame Gerüche – über Venedig habe ich schon vieles gehört. Es wird also höchste Zeit, die Lagunenstadt mal selbst zu besuchen. Unser lang geplanter Familienurlaub eignet sich dafür perfekt, denn Venedig ist die ideale Stadt für ein verlängertes Wochenende.

🍦Kein Tag ohne italienisches Eis

Schon die Ankunft ist etwas Besonderes. Die besten Plätze im vollen Vaporetto gesichert, schippern wir über den Canal Grande, der Hauptverkehrswasserstraße der Stadt und bestaunen eine Variation aus alten Häusern, die deutlich in die Jahre gekommen sind und wunderschön restaurierten Gebäuden. In dieser Stadt spürt man sofort den Zauber aus Historie und Kultur.

Unsere Unterkunft liegt zentral in einer typischen schmalen Gasse. Klein, verwinkelt, dunkel und mit Holz verkleidet, spiegelt sie den authentischen venezianischen Wohnstil wider. Kein Platz für großen Wohnraum oder Innenhöfe. Wobei die meisten Einheimischen ohnehin ins Umland gezogen sind, vor allem nach Mestre, und die Stadt den vielen Touristen überlassen haben.

Zum gemütlichen Ankommen schlendern wir abseits der großen Sehenswürdigkeiten und erleben eine Überraschung. Unweit der Hauptstraßen gestaltet sich ein ganz anderes Venedig: ruhig und menschenleer. Dabei lohnt sich ein Abstecher in die verlassenen Gassen voller süßer Kirchen und authentischer Wohngebäude, bei dessen Bewohnern immer Waschtag zu sein scheint.
Venedig Waschtag

Wir überqueren zahlreiche Brücken, wandern entlang der vielen Wasserstraßen und genießen die Kühle der kleinen Gassen. Es gibt in Venedig übrigens keine Sackgassen. Gut zu wissen, oder?

Wir passieren die Chiesa di Sant’Alvise, werfen einen kurzen Blick in die Madonna del‘Orto und besichtigen die schöne Kirche San Fosca, bevor wir uns im Parco Villa Groggia, einem der wenigen Parks der steinernen Stadt, ausruhen. Ein wahres Kleinod. Die Sonne scheint zwischen den Blättern hindurch und wir lauschen dem lauten Konzert der Zirkaden, während ein Gecko aufgeregt an uns vorbeisaust. Anschließend geht es endlich zum ersten Eisladen auf der langen Liste unserer Schlemmereien. Das leckere Gelato ist die willkommene Abkühlung bei Temperaturen über 30 Grad und prägt unser Motto für die gesamte Reise: Kein Tag ohne italienisches Eis! Die teuren Kugelpreise vernachlässigen wir hier einfach mal…

Venedig: Parco Villa Groggia
🍦Von Kunst und Kultur: Venedigs tausend Sehenswürdigkeiten

Am nächsten Tag wird es dann Zeit, die bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen. Daher machen wir uns zu Fuß auf in Richtung Piazza San Marco. Unterwegs kommen wir an unzähligen Cafés (empfehlenswert: Tiramisu und Kuchen in der Gelateria Ca‘ d’Oro, Str. Nova, 4273/b, 30131 Venezia, und Maccarons in der Bar Pasticceria F. LLi Ballarin, Di Ballarin L. & A. SNC Cannaregio, 5794 Venezia), Maskengeschäften und Nudelhäusern vorbei. Wir besichtigen auch eine der düstersten Kirchen, die wir während des Trips gesehen haben, die San Zulian.

Venedig: Marcus Platz Dom

Der Piazza San Marco ist trotz seiner Größe und wie erwartet voller Menschen, die es zum Palazzo Ducale, der Basilicia di San Marco, dem Markusturm und Co. zieht. Erstaunlicherweise stehen wir aber nie lange an. Wir besichtigen die recht düstere Basilika, in die wir überraschenderweise nur mit bedeckten Knien und Schultern dürfen.

Als besonders beeindruckend empfinde ich den Palazzo Ducale, in dem über Jahrhunderte hinweg Dogen die Geschicke der Stadt lenkten. Der Palast erstrahlt mit imposanten Gemälden, Fassaden, Statuen, Säulen, Fresken, Verzierungen und Tintoretts Spuren, der sich überall in der Stadt verewigt hat. Zahlreiche Räume, das Gefängnis und die bekannte Seufzerbrücke geben einen Eindruck der ungeheuren Macht und des Fortschritts der damaligen Metropole wieder. Nach zwei Stunden sind meine Füße genauso plattgelaufen wie am vorherigen Tag und können nur dank zwei ausgezeichneter Eisstationen (besonders empfehlenswert ist die Gelateria Crema & Cioccolato di Folador Fabio, Cannaregio 1064 ) den Rückweg überstehen.

Am Abend schlemmen wir im Restaurant, natürlich Nudeln, Grissini und italienischen Wein, bevor wir den Tag im Irish Pub (Cannaregio, 30121 Venezia, Italien) ausklingen lassen.

Der Innenhof des Palazzo Ducale

Venedig: Prunktreppe, Dogenpalast
Venedig: Scala dei Giganti, Dogenpalast

Mein Kulturtipp: Freunde zeitgenössischer kommen in den kostenlosen Galerien Bel Air Fine Art und der Galleria d’arte Contini auf ihre Kosten. Wenn ihr noch Kraft in den Füßen habt, lohnt sich natürlich auch die berühmte und umfangreiche Peggy Guggenheim Collection.

 Venedig: Guggenheim Collection, Gino Severini
Venedig: Guggenheim Warhol

Venedig: Galeria Bel Air fin Art, Die Beatles

Das war der erste Teil meines erlebnisreichen Venedigurlaubs. Am 26. August erscheint für euch der zweite Teil voller Gässchen, Genuss und Gelato. Wenn ihr es nicht mehr erwarten könnt und immer noch nicht genug von der Lagunenstadt habt, dann schaut euch den zweiten Teil meiner Venedigreise an.

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