Barcelona zwischen Surfen und Shoppen

Wenn Zwei in Barcelona Urlaub machen, wollen Er und Sie manchmal was ganz anderes. Doch echte Turteltäubchen finden irgendwann ihren gemeinsamen Trip durch Spaniens aufregendste Stadt, fand Mareike heraus

Surfer am Strand von Barcelona
Surfen in Barcelona: ein Traum, wenn man nur schnell genug ist…

„Ich kann es nicht ertragen“, sagt er und schaut sehnsüchtig aufs Meer. Ich denke: „Was hat er nur? Die athletischen Übungen der Surfer auf den tänzelnden Wellen sind doch schön anzusehen.“ Aber es ist sein Surferherz, das da spricht: Er will raus – in die Fluten. Wir stehen an der Barceloneta, dem Stadtstrand von Barcelona, und schauen auf die Meute im Wasser. Auch im Herbst  liegen die Temperaturen hier oft noch um gute 20 Grad und der Strand ist proppevoll mit Surfern; jetzt wo ich die Wellen sehe, verstehe ich auch warum. Ich weiß nicht, wie es sich für ihn anfühlen muss – ich habe mein Wellenreiten-Debüt ja noch vor mir… zu wollen, aber nicht zu können. Er sagt, es sei schlimm. Bei diesen perfekten Bedingungen ist jedoch weit und breit keine Surfausrüstung mehr zu leihen.

Sagrada Familia, Barcelona
Die schönste Dauerbaustelle der Welt: Die Sagrada Familia in Barcelona
Ausblick auf Barcelona aus dem Park Guell
Hoch über der Stadt: Vom Park Güell reicht der Hammerblick bis ans Meer

Wir setzen uns an eine Strandbar und machen Pause. Meine Fußsohlen brennen. Ich erbarme mich und nehme den Platz mit direktem Blick auf die Surfer, damit er ihn nicht ertragen muss. Wir kommen geradewegs von der Sagrada Familia, dem Wahrzeichen der Stadt, an dessen Erscheinungsbild seit über einem Jahrhundert gearbeitet wird. Beeindruckend –  doch wir zwei Kulturbanausen waren uns schnell einig, uns nicht an der mindestens eineinhalb Stunden langen Warteschlange anzustellen. Schande über uns! Aber ein bisschen Architektur hatten wir ja bereits hinter uns: Wir sind gute fünf Kilometer über die Plaça Reial, die Plaça Catalunya und weiter Richtung Nordwesten bis zum Park Güell gelaufen, Gaudís Märchengarten als Hommage an die Natur. Am nächsten Tag geht’s weiter, diesmal Richtung Südwesten zum Plaça d‘Espanya und dem Montjuïc, Barcelonas Hausberg. Durch alle möglichen Straßen, vorbei an Parks, dem Olympiastadion und durch die Gassen des Viertels Poble Sec.

Bild unserer Füße in Barcelona
Wenn Zwei einen Lauf haben: Wir brachten’s in drei Tagen auf gefühlte 50 Kilometer durch Barcelona – zu Fuß

[googlemaps]Er mag’s authentisch

Ich habe Hunger! „Das Restaurant sieht doch nett aus“, sage ich und zeige auf einen stylish anmutenden Laden direkt an der Straße. „Nein, das sind alles Touristenbuden, wir suchen uns etwas abseits der Trampelpfade“, lasse ich mich belehren, „so richtig mit Fliesen an der Wand und Holztischen ohne Decken.“ Und wieder laufen und laufen wir, bis mir der Magen auf halb acht hängt, denn so richtig will die Suche („Wo war das noch gleich, ich glaube hier war ich mal, nee – aber die nächste rechts ist‘s bestimmt…“) zunächst nicht gelingen. Aber letztendlich finden wir eine ursprüngliche kleine Tapas Bar mit furchtbar leckerer Paella und Knoblauch-Gambas. Alles ist gut! Und als Dessert, da gibt er nach, darf es dann doch ein Laden direkt an der Hauptstraße sein – das fantastische Eis von Vioko. Eine Sünde! Die Adresse lautet übrigens „Passeig de Joan De Borbó 55“ in der Nähe des Hafens, wer mitsündigen will…

Vieles bunte Süßigkeiten in einem Laden in Barcelona
Süße Versuchung: Nicht nur sündhaft leckeres Eis, auch bunte Macarones gibt’s bei Vioko

Abends will er mit mir tanzen gehen, sagt er. Vorher möchten wir jedoch erst nett ein bis zwei Drinks nehmen. Ich erinnere mich an den Tipp einer Bekannten (Danke, Nina! :-)). Die Elsa Bar im Viertel Graçia/Torrent de l‘Olla. Elsa ist eine ehemalige kubanische Sängerin und mixt den besten Mojito der Stadt, so Nina. Das wollen wir testen und nehmen dafür das einzige Mal in diesen Tagen die Bahn. Wir finden Elsa und bekommen ihn, von ihr höchstpersönlich – tatsächlich den besten Mojito, mit anschließendem Rum-Shot. Leider ist danach der Tanzabend beendet, bevor er angefangen hat.

Treiben auf dem Placa Catalunya in Barcelona
Mit rund 50.000 Quadratmeter so groß wie der Petersplatz in Rom – die Plaça Catalunya

Sie versteht ihn – endlich!

Am letzten Tag schlendern wir über die Ramblas, den Markt La Boqueria und durch die Gassen des gotischen Viertels. Zwischendurch immer ein bisschen Shopping hier und da. Die Tüten mehren sich. Plötzlich bleibe ich stehen: „Ich kann es nicht ertragen.“ Er fragt: „Was? Das Meer ist doch gar nicht mehr zu sehen.“ „Nein nein“, sage ich, „ich kann es nicht ertragen, diese Schuhe nicht mit nach Hause zu nehmen.“ Doch mein Shopping-Budget ist aufgebraucht. Jetzt weiß ich, wie sich die verpasste Surf-Chance für ihn angefühlt haben muss…

TUI Hoteltipp Barcelona

Hier trifft Alt auf Modern: Im Innenhof des Vier-Sterne-Hotels Petit Palace Opera Garden stehen hundert Jahre alte Bäume während direkt vor der Tür die Ramblas warten, die trendige Flaniermeile Barcelonas. Müde vom Shoppen in der Trendstadt? Kein Problem: Zahlreiche Cafés und angesagte Bars sind gleich in der Nähe. Wer müde Füße hat, aber trotzdem die Stadt entdecken möchte nutzt den Fahrradverleih vom Hotel. Alle Spontanen suchen sich die Sightseeing-Route kurzfristig aus dem Internet, denn WLAN ist im Hotel kostenfrei. Da in einer Stadt wie Barcelona  schnell einmal eine Nacht durchgetanzt wird, sind die zahlreichen Cafés mit Langschläfer-Frühstücks-Angeboten sehr beliebt. Für mehr Infos hier klicken.

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