Auf zum eisigen Kontinent –  ab in die Antarktis!

Viel Natur und ewiges Eis erwartet TUI Bloggerin Gabriela auf ihrer Reise in die Antarktis. Im Dezember bricht sie auf in den antarktischen Sommer, mit fast 24 Stunden Sonne und viel Schnee und Eis.

Zugegeben, die Reise in die Antarktis ist lang, sehr lang. Zunächst geht es mit der Bahn nach Frankfurt. Bis zum Abreisetag haben wir Angst, dass nichts aus unserer Reise wird, denn die Lufthansa streikt und mein Mann und ich wollen damit nach Buenos Aires in Argentinien fliegen.

Wir haben Glück, zwei Tage vor der Abreise ist der Streik beendet und wir treten unseren fast 14 stündigen Flug pünktlich an. In Buenos Aires erwarten uns 30 Grad und ein Flughafenwechsel. Wenn der Verkehr es zulässt, braucht das Taxi ungefähr eine Stunde vom internationalen zum nationalen Flughafen. Auch das klappt und nun sind wir nur noch circa 3,5 Stunden Flugzeit von Ushuaia entfernt.

Biberplage in Ushuaia

Ushuaia ist die Stadt in Feuerland, von der fast alle Schiffe in die Antarktis aufbrechen. Die südlichste Stadt der Welt begrüßt uns mit heftigem Regen und Sturm. Das geht ja gut los…

Auf zur Jeep-Tour in Feuerland
Auf Wiedersehen Ushuaia!

Nach der langen Anreise schlafen wir uns erst mal aus. Vier Stunden hinken wir der deutschen Zeit hinterher, wir haben also keinen großen Jetlag. Am nächsten Tag werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Wir haben schon von zu Hause eine Jeeptour gebucht, die uns ins Hinterland führt. Von unserem Guide hören wir von der Biberplage, die hier herrscht, seit dem sich einige im letzten Jahrhundert aus Kanada eingeführte Exemplare  rasant vermehrt haben und nun die ganze Landschaft umgestaltet.

Am folgenden Tag schauen wir uns noch ein wenig die kleine Stadt an. Hier herrscht eine Aufbruchsstimmung, denn viele Backpacker und Antarktis-Reisende kommen hier an oder fahren ab. Wer will, kann mit einem Museumszug in den Nationalpark Tierra del Fuego fahren oder sich eines der kleinen Museen anschauen.

Ein von Bibern angenagter Baum

TUI REISETIPP: EXPEDITION ANTARKTIS

Erlebt die wuchtigen Gletscher und die spannende Tierwelt der Antarktis selbst und begebt euch auf große Abenteuerreise mit den Expeditionsschiffen von Hapag Lloyd.

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Endlich an Bord

Nachmittags geht es endlich aufs Schiff. Bis kurz nach Mitternacht fahren wir durch den ruhigen Beagel Kanal, der links und rechts von teilweise noch schneebedeckten Bergen gesäumt ist. Ab und zu sind ganz einsame Ansiedlungen zu sehen. Dann geht es raus in die Drake Passage. Sie ist berühmt berüchtigt wegen ihrer meist sehr unruhigen See, hohen Wellen und plötzlich auftretenden Stürmen. Ja, das Schiff fängt wirklich ordentlich an zu schaukeln, aber mich wiegt es in den Schlaf.

Der nächste Tag ist ein reiner Seetag, aber er vergeht wie im Flug. Fast stündlich gibt es einen interessanten Lektoren Vortrag über die verschiedenen Aspekte der Antarktis. Wir müssen unsere Kleidung und Taschen, die wir mit an Land nehmen wollen, aussaugen und die vom Schiff bereitgestellten Stiefel desinfizieren. Diese Maßnahmen sind vorgeschrieben, um die empfindliche Natur so wenig wie möglich zu belasten.

Während der ganzen Fahrt wird unser Schiff von Albatrossen mit einer Spannweite von fast 3,5 Metern und anderen Seevögeln umkreist, in der Ferne sehe ich sogar einen Wal blasen.

Schon ist es Abend, es schaukelt immer noch ordentlich, mehr und mehr Gäste ziehen sich auf ihre Kabinen zurück, einigen ist wirklich nicht wohl zumute. Für mich ist die Überfahrt wie eine Eintrittskarte in die Antarktis, da muss jeder durch. Ich habe Glück, mir machen die bis zu 6 Meter hohen Wellen nichts aus, ich bin seefest. Das Schiff macht gute Fahrt und so sehen wir bereits am Vormittag des nächsten Tages die ersten Eisberge am Horizont und bald auch die ersten schneebedeckten Berge. Wir haben es fast geschafft, die Antarktis ist erreicht!

Süd Shetland Insel
Süd Shetland Insel
Albatros (links) und Kapsturmvögel

Unser erster Landgang auf einer der Süd Shetland Inseln

Unser erster Landgang wird schon am Nachmittag sein. Noch nicht auf dem Festland des Kontinents, sondern auf einer der Süd Shetland Inseln. Mit dem Zodiac werden wir auf die Aitcho Insel gebracht. Wir sind alle so gespannt was uns dort erwartet.

Der Himmel ist nun fast blitzeblank und wer seekrank war, der hat es längst vergessen. Hier zwischen den Inseln ist das Wasser ganz ruhig und von einem tiefen dunkelblau. Das Expeditionsteam hat unseren Landgang bereits gut vorbereitet. Rote Fähnchen weisen uns den Weg und zeigen uns auf, wo wir uns aufhalten dürfen. Immer mit mindestens 5 Meter  Abstand zu den Tieren, um sie so wenig wie möglich zu stören.

Die Tiere

[googlemaps] Eine Kolonie Eselspinguine empfängt uns laut schreiend auf dem steinigen Strand. Immer wieder klauen sie sich gegenseitig Steine aus den Nestern, als lägen nicht genug davon herum. Das führt immer wieder zu Verfolgungsjagden und lautem Geschrei.

Weiter hinten liegen einige Seeelefanten dösend in der Sonne herum. Sie erholen sich von den nächtlichen Ausflügen im Meer, dann steigt die Hauptnahrungsquelle, der Krill, aus den Tiefen des Südlichen Ozeans auf und die mächtigen Tiere brauchen nicht so tief zu tauchen.

Über einen kleinen Hügelkamm gehen wir auf die andere Seite der Insel. Hier nisten auch Zügelpinguine. Ich setze mich ganz still in die Nähe einer Kolonie und beobachte die putzigen Frackträger. Vater und Mutter Pinguin wechseln sich beim Brutgeschäft ab und positionieren ihre Eier in einer speziellen Bauchfalte. Hier sind die Eier und später die Jungen vor dem eisigen Wind und vor allem vor den räuberischen Skuas, den großen braunen Raubmöwen, geschützt.

Zügelpinguine auf der Aitcho Insel

Ich bin immer wieder erstaunt welche Strapazen diese kleinen Gesellen auf sich nehmen, um ihre Nester zu bauen. Teilweise kraxeln sie ganz steile Abhänge hinauf, um ihr Nest zu errichten. Dort schmilzt die Sonne den Schnee von den dunklen Felsen schneller ab und die Vögel können mit dem Brutgeschäft früher beginnen.

Leider ist dieser erste Ausflug nach ein paar Stunden zu Ende und die Zodiacs bringen uns zurück an Bord. Hier wartet die Küchencrew mit dem leckeren Abendessen auf uns. Ich kann die nächsten Tage kaum erwarten! Was werde ich wohl noch alles zu sehen bekommen?

2 Kommentare
  1. Karina

    WOW! Das klingt unglaublich spannend! Besonders süß finde ich die Eselpinguine.
    Die Antarktis steht schon lange auf meiner Wunschliste. Meinem Mann ist es dort nur zu kalt, deshalb wehrt er sich noch. 🙂
    Wir fangen in diesem Jahr mal mit 3 Tagen in Finnland an, am Nordpolarkreis.

    13.01.2017, 09:01
    • Gabriela

      Hallo Karina! Diese Reise war auch richtig spannend, demnächst mehr dazu 🙂
      Wirklich kalt ist es im Sommer in der Antarktis nicht, zeitweise hätte man sogar ohne Jacke herumlaufen können. Die Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten ist knapp über dem Gefrierpunkt. Da die Reedereien in der Regel sehr gute Jacken und spezielle Gummistiefel stellen, friert man wirklich nicht so schnell. Viel Spaß dann in Finnland! Liebe Grüße Gabriela

      17.01.2017, 11:01
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