Alaska, Kanada, Alaska: Goldrausch am Klondike

Der zweite Teil ihrer Artikelreihe über die TUI Rundreise „Alaska and Yukon Highlights“ führt Gabriela von Tok in Alaska über die kanadische Grenze in den Yukon und dann wieder zurück nach Alaska. Unterwegs gibt es zahlreiche wilde Tiere und Goldgräberstimmung kommt auf.

Moose Kuh mit Kalb
Moose Kuh mit Kalb – ► mehr Moose gibt’s im ersten Teil

Wir starten früh morgens ins Tok, es ist sehr kalt, aber die Luft ist klar. Kurz hinter dem Ort grast eine Moose Mutter mit ihrem halbwüchsigen Kalb am Straßenrand und lässt sich auch nicht stören, als wir sie fotografieren. Dann kommt endlich die Abzweigung vom Alaska Highway auf den Taylor Highway, der dann später zum Top of the World Highway wird und nach Dawson führt. Die Straße ist in einem guten Zustand, aber wir scheinen ganz allein unterwegs zu sein. Die Wälder hier haben eine wunderschöne Herbstfärbung angenommen, immer wieder halten wir an, um den Ausblick zu genießen. Immer wieder fahren wir durch Gebiete, die einem Waldbrand zum Opfer gefallen sind. Das sieht sehr bizarr aus.

Herbstfärbung auf dem Taylor Highway
Herbstfärbung auf dem Taylor Highway

Nach ca. 3 Stunden kommen wir in dem winzigen „Nest“ Chicken an. Ein riesiges Huhn begrüßt uns schon von weitem. Im Winter, wenn der gesamte Highway gesperrt ist, bleiben nur eine Handvoll Menschen hier. Das wäre mir doch zu einsam. Wir lassen uns erstmal eine frische Waffel schmecken und schauen uns die uralte Goldschürfmaschine aus dem vorletzten Jahrhundert an.

[googlemaps]Ab hier wird die Straße zur Schotterpiste, also noch langsamer fahren, obwohl sie ganz gut ausgebaut ist. Immer höher schrauben wir uns, bald fahren wir auf dem Kamm der Berge, der Ausblick ist fantastisch, der Wind bläst aber ordentlich und das Thermometer fällt unter 0°C. An der Grenze zu Kanada wird nur kurz der Pass gecheckt und weiter geht es. Wir sehen noch viele Goldclaims, die noch bearbeitet werden hier am Forty-Miles River. Es fängt an zu schneien, es ist kaum noch etwas zusehen, also schön vorsichtig fahren… Dann geht es nur noch bergab, der Schnee wird zu Regen und wir haben plötzlich die Aussicht über den Yukon, da müssen wir nur noch mit der kleinen Fähre rüber und dann sind wir im legendären Dawson angekommen.

Dawson besteht fast nur aus Holzhäusern, einige noch aus der Goldrauschzeit erhalten und schön restauriert. Wir essen bei „Klondike Kate’s“ zu Abend, nachdem wir durch den kleinen Ort geschlendert sind.

Wir bleiben zwei Nächte hier, wandern ein bisschen durch die Berge und machen einen Abstecher zur Dredge No 4, einem Goldschürfschwimmbagger, der jetzt als eine Art Museum fungiert und eindrucksvoll darstellt, wie vor 100 Jahren hier nach Gold geschürft wurde. Auch heute noch wird am Yukon und am Klondike Gold geschürft, beide Flüsse fließen hier in Dawson zusammen. Das ist vom „Midnight Dome“, einem Aussichtspunkt hoch über dem Ort gut zu sehen.

Blick über Dawson vom "Midnight Dome" aus
Blick über Dawson vom “Midnight Dome” aus

Früh am Morgen starten wir dann auf den langen Weg nach Whitehorse, das sind über 500 km, die nahezu unbewohnt sind und durch riesige Waldgebiete und Berge führt. Wir lassen uns viel Zeit, halten immer wieder an, sehen die Five Finger Rapids, das sind riesige Stromschnellen im Yukon.

Kurz vor Whitehorse wollen wir abbiegen, da steht ein Coyote  am Wegrand und schnüffelt in den Wind. Ein Foto schaffe ich, dann ist er im hohen Gras verschwunden. Wir fahren noch ab zu den Takhini Hot Springs, einer heißen Thermalquelle mit Freibad. Das tut gut bei der Kälte!

Kojote am Straßenrand
Kojote am Straßenrand

In Whitehorse ist es eisig kalt, die umliegenden Berge sind kaum zu sehen. Es ist die Hauptstadt der Yukon Territories, trotzdem hat der Ort nur um die 25.000 Einwohner.

Der Winter hat über Nacht eingesetzt, es ist noch nicht mal September! Auf dem Klondike Highway halten wir kurz am Miles Canyon, einem engen Durchfluss des Yukon, der vielen Schiffen zu Verhängnis wurde.  Jetzt fahren wir durch die schneebedeckten Berge, die Straßen sind aber schon geräumt.

Wir trauen uns über die Suspension Bridge, einer Hängebrücke über den unten brausenden Yukon. Er ist hier nicht mehr schiffbar, so dass früher alle Güter über den Whitepass getragen werden mussten, bis später dann die Whitepass Railway diesen beschwerlichen Weg übernommen hat.

Yukon Suspension Bridge
Yukon Suspension Bridge

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Wir überqueren wieder die Grenze nach Alaska und fahren durch die hohen Berge. Immer wieder mal sehen wir die Gleise der Bahn, die in Skagway am Pazifik endet. Hier kommen wir am Nachmittag an und haben Zeit genug, durch den Ort zu schlendern, die alten Holzhäuser anzugucken und die Whitepass Bahn anzuschauen. Am späten Abend fahren wir dann mit der Fähre über den Chilkoot Inlet, einer Art Fjord, nach Haines, wo wir im traditionsreichen Hotel Halsingland übernachten.

Über den Haines Highway gelangen wir am Chilkat River entlang wieder nach Kanada. Immer begleitet von hohen Bergen. Unglaubliche Ausblicke können wir immer wieder genießen, bis die Berge immer höher werden und der Kluane Nationalpark beginnt. In Haines Junction fahren wir zum dortigen Flughafen und haben Glück, dass wir mit einer Cessna über den Kluane Nationalpark fliegen können. Er besteht eigentlich nur aus hohen schneebedeckten Bergen, u.a. dem höchsten Berg Kanadas, dem Mt. Logan mit 5959 m Höhe. Es ist das größte zusammenhängende Gletschergebiet der Welt außerhalb der Polregionen.

Kluane Nationalpark
Kluane Nationalpark
Kluane Nationalpark
Kluane Nationalpark

Wir haben so ein Glück, denn das Wetter ist hier ganz anders, als unten im Tal. Es ist blauer Himmel und wir haben einen unglaublichen Weitblick über die Berge, sogar den sonst immer in Wolken gehüllten Mt. Logan bekommen wir zu sehen. Die Gletscher scheinen schier endlos zu sein, sie fließen zusammen und teilen sich wieder. Was für ein unfassbares Erlebnis! Zu schnell sind die 90 Minuten um und wir fahren zu unserem Hotel „The Raven“, das für seine ausgezeichnete Küche bekannt ist. Ein toller Abschluss für einen Tag voller unvergesslicher Erlebnisse!

Im dritten und letzten Teil des Blog lest ihr dann über die letzte Etappe, die uns noch einige Naturerlebnisse auf der Kenai Halbinsel beschert.

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